Die kleine Heuschrecke kommt in den Alpen in Höhen bis zu 2000 Metern vor, kommt aber auch im Schwarzwald vor. Von den Alpen aus hat sie sich schon vor mehr als 10 000 Jahren hier angesiedelt, Biologen gehen davon aus, dass die Populationen seitdem isoliert sind. Die Alpine Gebirgsschrecke bevorzugt feuchte Wiesen, Moorgelände, feuchte Lichtungen oder lichte Wälder. So findet man sie im Nationalparkgebiet in Moorgebieten oder auf den Grinden.
Das Weibchen misst 22 bis 31 Millimeter, das kleinere Männchen 16 bis 23 Millimeter. Die Schrecken sind grün und haben eine Schwarze Musterung, die bei den Männchen ausgeprägter und kontrastreicher ist. Die Schenkel der Männchen sind auf der Unterseite rot, bei den Weibchen sind die Schienen der Hinterbeine gelblich gefärbt. Die hellbraunen Flügel variieren in ihrer Länge zwischen der des Halsschildes und der des halben Hinterleibs.
Die Balz verläuft im Vergleich zu anderen Schrecken oder Grillen eher leise, denn die Männchen können nicht mit Ihren Beinen oder Flügeln zirpen – in der Fachsprache „stridulieren“. Stattdessen erzeugen sie mit ihren Mundwerkzeugen leise Knarr- und Klicklaute, deshalb gehören sie zu den so genannten Knarrschrecken. Damit versuchen sie, von exponierten Stellen wie großen Blättern aus die Weibchen anzulocken. Entdeckt das Männchen ein Weibchen, nähert es sich ihm bis auf zehn Zentimeter, springt es dann an und umklammert es mit den Vorderbeinen. Die Paarung dauert zwischen zehn und 60 Minuten.
Von August bis Oktober legen die Weibchen nur fünf bis 23 Eier ab, die sie rund 15 Millimeter tief im feuchten Boden versenken. Die Larven schlüpfen im Frühjahr, man findet sie von Mai bis September, erwachsene Tiere leben von Juli bis September.
Die Alpine Gebirgsschrecke ernährt sich von Gräsern, Flechten und Moosen, am liebsten mag sie Blaubeere, Preiselbeere und Blaues Pfeifengras, aber auch viele andere Pflanzenarten.
Außer im Schwarzwald kommt sie in Mitteleuropa nur in den Alpen und im Alpenvorland vor. Darüber hinaus findet man sie in den Pyrenäen und den Karpaten.



(Fotos: Walter Finkbeiner/Nationalpark Schwarzwald)