Die meisten kennen sie unter ihrem lateinischen Namen Arnika als Heilpflanze, nehmen sie aber als Wiesenblume seltener wahr. Die deutsche Bezeichnung „Bergwohlverleih“ ist kaum jemandem bekannt, auch die Namen Engelkraut, Fallkraut, Kraftwurz, Wundkraut oder Wolfsblume werden meist nur regional verwendet.
Die Echte Arnika, wie sie botanisch korrekt heißt, ist erst im Mittelalter beschrieben worden, im Unterschied zu anderen Heilpflanzen, die seit dem Altertum bekannt sind. Seit dem 18. Jahrhundert wird sie als Tinktur vor allem bei äußeren Verletzungen, Blutergüssen, Krampfadern, Venenentzündungen, Gicht oder Rheuma angewendet. Arnikablüten enthalten Stoffe, die entzündungshemmend und antiseptisch wirken. Heutige Mediziner raten von der inneren Anwendung dringend ab, da Arnika Giftstoffe enthält, die das Herz schädigen können. Nur in der Homöopathie sind sie bei innerlicher Anwendung unschädlich.
Die Arnika ist eine ausdauernde krautige Blume und wird 20 bis 70 Zentimeter hoch. Sie hat meist nur einen Stängel, manchmal auch mit wenigen Verzweigungen. Sie blüht von Mai bis August mit einzelnen, körbchenförmigen Blütenständen mit einem Durchmesser von vier bis acht Zentimetern. Die Blüten sind in der Mitte dottergelb, umgeben von 15 bis 25 vielnervigen orangegelben Zungenblüten. Um die Samen bilden sich haarige Schirmchen wie beim Löwenzahn, die sich durch den Wind verbreiten. Auch Weidetiere schleppen sie manchmal mit.
Die Echte Arnika liebt saure und magere Wiesen und kommt vor allem in den Mittelgebirgen – also auch im Schwarzwald –, in den Alpen und den Pyrenäen bis in Höhenlagen von 2800 Metern und auf dem Balkan vor. Im Norden ist sie bis Südskandinavien und ins Baltikum verbreitet.
Die Blume des Jahres 1986 steht unter Naturschutz. In Deutschland, Österreich, Rumänien und im Baltikum gilt sie als gefährdet, in Belgien, Luxemburg, Kroatien, Bosnien und Herzegowina ist sie gar vom Aussterben bedroht. Deshalb wird Arnika für die Naturheilmittel-Herstellung angebaut. Da dies bei der europäischen Echten Arnika schwierig ist, verwendet man auch die nordamerikanische Wiesen-Arnika, die jedoch weniger Inhaltsstoffe aufweist.
(Fotos: Jörg Klüber/Nationalpark Schwarzwald)