Naturschutzminister Alexander Bonde wohnt in Baiersbronn und genießt mit seiner Familie Spaziergänge im nahe gelegenen Nationalpark. Der Wilde See ist dabei eines seiner Lieblingsziele.
Der Nationalpark Schwarzwald hat viele reizvolle Eindrücke zu bieten. Und seitdem die zugehörigen Wälder am 1. Januar 2014 offiziell unter Schutz gestellt worden sind, dürfen sie auch eine Spur wilder werden. In einem Bereich, mitten im Herzen des Nationalparks, können Besucher schon jetzt erleben, wie sich der Schwarzwald ringsherum in den kommenden Jahrzehnten entwickeln könnte.
Denn rund um den Wilden See unterhalb des Euting-Grabs besteht bereits seit über 100 Jahren ein sogenanntes Bannwaldgebiet. Seit 1911 wird der Wald hier nicht mehr bewirtschaftet, die Natur kann sich völlig frei entwickeln. „Der Bannwald ist das faszinierende Kernstück des Nationalparks Schwarzwald“, meint deshalb auch Alexander Bonde.
Der grüne Minister kennt den neugegründeten Nationalpark gut. Wenn es seine Zeit erlaubt, geht er gerne mit seiner Familie hier wandern. Häufig zieht es ihn dann auch zum Wilden See hinunter. Hier, so sagt er, ließen sich auch heute schon besonders gut „die Unterschiedlichkeit von ursprünglicher Natur und Kulturwald sowie eine überwältigende Artenvielfalt“ erleben. Ein Spaziergang zum Wilden See sei immer ein „spannender, abenteuerlicher Ausflug“.
Der Bannwald im Schwarzwald ist das älteste Schutzgebiet des Landes Baden-Württemberg. Hinter dem ungefähr zehn Meter tiefen Karsee aus der letzten Eiszeit ragt die mehr als 100 Meter hohe, steile Karwand empor. Wanderer finden hier vor allem eines: Ruhe vom Alltagslärm. Nur die Geräusche der Natur sind zu hören. Da hämmert und trommelt der seltene Dreizehenspecht – und wird höchstens unterbrochen vom pfeifenden Sperlingskauz, dem Maskottchen des Nationalparks.
Wer zum See hinabsteigen will, muss trittsicher sein. Am besten lässt man sich von einem der Nationalpark-Ranger auf dem Weg führen. Sie kennen das Gelände sehr genau und können Gästen die wilden Schönheiten des Waldes näher bringen. Was auf den ersten Blick nur nach totem Holz aussieht, entpuppt sich auf den zweiten als üppiges, blühendes Leben. Junge Bäume, Flechten, Moose, Pilze und Farne sprießen überall und bieten Insekten, Vögeln und Fledermäusen den allerbesten Lebensraum.
Und wer gerne ein bisschen vor sich hin träumen möchte, der kann sich getrost auf die Wurzeln der uralten Bäume setzen und ihren Geschichten lauschen. Die Ältesten unter ihnen sind weit mehr als 200 Jahre alt: Was sie wohl schon alles erlebt haben? Hier am Wilden See, mitten im Nationalpark Schwarzwald.
(Fotos: Ministerium für Landwirtschaft und Verbraucherschutz MLR Baden-Württemberg, Charly Ebel)