Bei der Feier des zehnjährigen Bestehens des Freundeskreises Nationalpark Schwarzwald e.V. zeigt sich: der Verein hat auch heute noch viel zu tun.
Der Freundeskreis Nationalpark hat ja sein Ziel eigentlich schon erreicht – aber die Arbeit geht trotzdem weiter. Denn aktuell kommt wieder Gegenwind aus der Bevölkerung auf – wenn auch nicht so massiv wie in den ersten Jahren.
Umweltstaatssekretär Andre Baumann bekannte bei der Feierstunde im Besucherzentrum am Ruhestein: „Ich gehe davon aus, dass es auch wegen der Erweiterung des Parks Gegenwind geben wird. Nicht ganz so stark wie bei der Gründung, aber es wird kritische Stimmen geben.“
Vorstandsmitglied Hubertus Welt: „Es galt, einer hasserfüllten Stimmungsmache standzuhalten.“ Weiter erzählt er: „Das Motto war: Informationen gegen Emotionen“, sagt Welt. Die Gegner versuchten, mit der Angst vor dem Borkenkäfer und vor einem Betretungsverbot, Stimmung gegen den Park zu machen.
Alexander Bonde, damals Naturschutzminister, heute Generalsekretär der Deutschen Bundesstiftung Umwelt und Markus Rösler, Naturschutzpolitischer Sprecher der Grünen im Landtag gratulierten dem Freundeskreis per Videobotschaft: „Wir sind damals bewusst mit 10.000 Hektar Fläche eingestiegen, aber mit dem Gedanken an eine Verbindung der beiden Parkteile im Hinterkopf“. Weiter weiß Bonde, die Arbeit sei längst nicht vorbei: beispielsweise auch am Kaltenbronn gebe es noch Flächen, die für eine Einbringung in den Nationalpark interessant seien.
Damals sei es wirklich nicht sicher gewesen, ob die Gründung überhaupt gelingen würde. Baumann war damals Landesvorsitzender des Naturschutzbundes Nabu und wie es jetzt konkret weitergeht, vermochte er bei der Feier nicht zu sagen, denn die Gespräche mit den Besitzern der in Frage kommenden Erweiterungsflächen liefen ja noch. Die Bürger sollen sicherlich an diesem Prozess beteiligt werden. Für die Erweiterung findet am 9. Juli 2022 in Forbach die Auftaktveranstaltung statt. Baumann meint, auch heute sei es von Bedeutung, den Freundeskreis mit im Team zu haben.
Eine wichtige Aufgabe des Freundeskreises ist auch die Kooperation mit dem Nationalpark selbst. Diese hat von Anfang an gut geklappt. „Nur sind wir manchmal etwas irritiert über mitunter komplizierte Entscheidungen des Nationalparks“, erzählt Reif. Der Verein muss eben im Gegensatz zur Behörde keine „Rücksicht auf politische Befindlichkeiten nehmen“.
Vorstandsmitglied Christian Köppel über die Mitgliederstruktur: Heute gehören ca. 950 Mitglieder dem Freundeskreis an. Vorwiegend kommen sie natürlich aus den angrenzenden Landkreisen Rastatt, Freudenstadt und dem Ortenaukreis und dem Stadtkreis Baden-Baden, aber immerhin auch zu einem Drittel aus dem ganzen Bundesgebiet.