Als Schneebruch bezeichnet man Baumschäden, die durch hohe Schnee- oder Eislasten am Baum oder Bauwerken verursacht werden. Äste und Baumkronen werden durch das hohe Gewicht förmlich nach unten gedrückt, vom Stamm geschält oder gleich abgerissen. Durch den nassen Schnee erreichen sie bis zum Zehnfachen ihres eigentlichen Gewichts. Für den Stamm im wahrsten Sinn auf Dauer untragbar.
Schneebruch tritt vermehrt in Mittel- und Hochgebirgen wie dem Schwarzwald auf, wo viel nasser und schwerer Schnee fällt. Aber auch Forste und Wälder in Mulden- und Kessellagen sind überdurchschnittlich häufig betroffen, weil dort die geringeren Windgeschwindigkeiten dazu führen, dass sich relativ viel Schnee auf den Bäumen ansammeln kann. Außerdem sind Nadelhölzer ihrer größeren Angriffsfläche wegen häufiger betroffen als die im Winter kahlen Laubbäume. Vornehmlich Flachwurzler werden sogar ganz aus dem Boden gehoben und schwere Äste brechen häufig erst längere Zeit nach dem eigentlichen Wetterereignis ab. Besteht die Gefahr von Schneebruch, muss ein Wald aus forstwirtschaftlichen Gründen präventiv gesperrt werden und aus Sicherheitsgründen oft länger gesperrt bleiben. Eine regelmäßige Bestandspflege fördert die Standsicherheit der Bäume und kann die Gefahr von Schneebruch erheblich reduzieren.
Doch im Nationalpark ist das keine Option. Die Natur wird hier sich selbst überlassen. Entwurzelte Bäume und abgebrochene Äste sind als Lebens- und Schutzraum der Tiere und Pflanzen erwünscht. Auf den Loipen allerdings sind sie das nicht. Räumarbeiten finden statt, können aber unter erhöhten Schutzvorkehrungen erfolgen – und das braucht Zeit und eine gute Übersicht. Auch die Pistenbullys fahren dann mit Zweimannbesatzung durch den Nationalpark.