Der „Ökumenische Arbeitskreis Kirchen im Nationalpark Schwarzwald“ entwickelt neue Angebote für Besucher, die ihre christliche Spiritualität in der freien Natur leben möchten.
Die kirchliche Arbeit auf den Höhen des Schwarzwalds hat eine lange Tradition; seit 30 Jahren wird alljährlich zu Gottesdiensten im Grünen, zu geistlichen Spaziergängen und Wallfahrten eingeladen. Mehrere Gottesdienstorte bestehen im Gebiet des Nationalparks, etwa die Kapelle am Mummelsee, die Klosterruine Allerheiligen oder die Kirchen in Herrenwies, Sand und auf der Bühlerhöhe. Als Mitglied im Beirat des Nationalparks möchten die Kirchen auch künftig mit ihren Angeboten Besucher ansprechen.
Im Februar 2015 haben sich haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der evangelischen und katholischen Kirchen mit Vertretern der Nationalparkverwaltung zu einem Werkstatttag zusammengefunden, um Ideen zu entwickeln, wie das geistliche Angebot erweitert werden kann.
Die Arbeit stand ganz im Zeichen des Wanderns, nachdem die Teilnehmerinnen und Teilnehmer schon am Vormittag auf einer Schneeschuhwanderung, geführt von einem Ranger, die Schönheit der Natur erlebt hatten.
In unterschiedlichen Arbeitsgruppen nahmen mehrere neue Pläne Gestalt an: Ein Schöpfungspfad soll entwickelt werden, er soll, wie auch die Kirchenwege, die in den Nationalpark führen, zur Andacht anregen. Ehrenamtliche sollen zu „Pilgerführern“ ausgebildet werden. Im Sinne der Bildung soll es Angebote für Schulklassen und Firmgruppen sowie Fortbildungen für Lehrkräfte geben. Die Ranger sollen Anregungen für die geistliche Betrachtung der Natur für ihre Führungen an die Hand bekommen. Auch die Öffentlichkeitsarbeit war ein Thema – das „Ökumenische Netzwerk der Kirchen im Nationalpark Schwarzwald“ will sich im Juni auf dem Deutschen Evangelischen Kirchentag in Stuttgart präsentieren.
Die neu gebildeten Arbeitsgruppen verfolgen die Themen nun individuell weiter und treffen sich im Sommer zu einem weiteren Werkstatttag, bei dem die Ergebnisse festgeklopft werden. Darüber hinaus beteiligen sich die Kirchen am Nachhaltigkeitswettbewerb „Kirchengemeinden – Schöpfung bewahren, nachhaltig handeln!“ des Landes mit zwei Pflegeprojekten, Motto: „…und führet ich auf frische Weide“. So will man auf der württembergischen Seite immer im Herbst in Kooperation mit dem Nationalpark pflegerische Maßnahmen zum Erhalt der Grinden durchführen. Auf der badischen Seite am nördlichen Rand des Parks sollen – so der Plan – der alte Kirchweg von Hundsbach nach Herrenwies als Meditationsweg erschlossen werden und gleichzeitig Flora und Fauna gepflegt werden.
Bilder: Rainer Sturm / pixelio.de, Christopher Wünsche