2015 hat Martin Weingärtner mit seiner Familie die Geroldsauer Mühle eröffnet, nachdem er das historische, aber heruntergekommene alte Gebäude abreißen ließ und einen schmucken Neubau, übrigens das größte Weißtannengebäude Europas, erstelle. Schon damals wurde Wert auf eine effiziente und sparsame Energienutzung gelegt. Inzwischen hat Weingärtner auch die alte Mühlentradition wieder aufleben lassen und eine Wasserkraftanlage installiert. Dabei wird das Wasser etwa 300 m oberhalb des Standortes des Wasserrades durch eine Wehranlage vom Grobbach abgeführt.
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In diesem Bereich befindet sich auch ein sogenannter Fischpass, der die Durchwanderbarkeit zwischen Oberwasser und Unterwasser gewährleistet, sowie sicherstellt, dass genügend Restwasser im Hauptbachbett verbleibt. Über einen offenen Mühlgraben mündet das Wasser nach ca. 250 m in ein sogenanntes Einlaufbauwerk, welches mit einem Rechen ausgestattet ist, um grobes Treibgut abzuscheiden. Von dort wird das Wasser über eine Distanz von 50 m durch eine unterirdische Rohrleitung in den turmartigen Steigeschacht geführt. Die letzten 11 m legt das Wasser auf dem offenen „Holzkähner“ zurück, bevor es von oben auf die Schaufeln des Wasserrades trifft. Die mechanische Welle des Wasserrades treibt über ein Getriebe einen Generator an, der Strom für die Geroldsauer Mühle erzeugt. Interessant am Rande: Die Daten zum selbsterzeugten Strom der Wasserkraftanlage und der hauseigenen Photovoltaik-Anlage werden in einem Bildschirm im Eingangsbereich in Echtzeit visualisiert.
Zusätzlich wurden die Bushaltestelle und die Ladesäulen der Stadtwerke durch eine Fußgängerbrücke direkt mit der Geroldsauer Mühle verbunden. Mit der Eröffnung des Nationalparkzentrums am Ruhestein wurde auch die Fahrt der Linie X45, die auch an der Geroldsauer Mühle hält, bis dorthin ausgeweitet.