Die Grinden und Moore im Nordschwarzwald sind Lebensraum für den Wiesenpieper, einen etwa spatzengroßen Singvogel. Hierzulande ist er ein Zugvogel, der in Südeuropa und Nordafrika überwintert, auf den britischen Inseln und in nördlichen Regionen bleibt er als Standvogel „zu Hause“. Er ist weit verbreitet bis häufig und lebt in den meisten Gebieten des nördlichen Eurasien.
Männchen und Weibchen sind schwer voneinander zu unterscheiden. Das Gefieder ist an der Oberseite des Körpers Olivfarben, an der Unterseite hellbraun mit dunklen, kurzen Streifen oder Sprenkeln. Die äußeren Schwanzfedern sind weiß, die Beine rötlich.
Der Wiesenpieper brütet am liebsten auf feuchten Wiesen und Viehweiden, in Moorgebieten und Gebirgen. So ist er geradezu zwingend auf den Grinden im Nationalpark anzutreffen. Sein Nest baut das Weibchen alleine auf dem Boden. Es ist unauffällig aus Halmen und Moos gemacht, mit Haaren gepolstert und gut gegen die Blicke von hungrigen Raubvögeln geschützt. Allerdings legt oft der Kuckuck seine Eier in die Nester der Wiesenpieper.
Das Weibchen brütet die drei bis fünf Eier in elf bis 15 Tagen alleine aus. Erst wenn die jungen geschlüpft sind, sorgt auch der Vater zusammen mit der Mutter fürs Futter. Schon nach zwölf bis 14 Tagen sind die Jungen flügge und sorgen für sich selbst. So kommt es, dass der Wiesenpieper für gewöhnlich zweimal im Jahr brütet, in Ausnahmefällen sogar dreimal.
(Foto: Käpt’n Chemnitz/fotolia.de)