Vor kurzem ist einem Bekannten eine völlig vergilbte Bildzeitung aus dem Jahr 1984 in die Hände gefallen. Aufgetaucht beim Umzug seiner Mutter.
Die Überschrift – wie immer in riesigen Lettern: „Droht eine neue Eiszeit?“.
Damals scheint es kühle Sommer gegeben zu haben, was die Bildzeitung und einige ausgewählte Wissenschaftler zu wilden Szenarien veranlasste. Heute – nur dreieinhalb Jahrzehnte später – wissen wir, dass eine Eiszeit nicht zu erwarten ist; vielmehr macht uns die Erderwärmung zu schaffen. Auch jetzt werden Szenarien entworfen und viele ähneln dem Stil nach der Überschrift aus dem Jahr 1984.
Was soll man glauben? Kaum eine Woche, ja kaum ein Tag vergeht, ohne dass wir das Wort Klimawandel lesen oder hören müssen. Städte rufen den Klimanotstand aus, Schüler gehen auf die Straße. Auch wenn die Berichte zum Teil hysterisch sein mögen, der Dichte der Nachrichten können wir uns nicht mehr entziehen.
Unstreitig ist, dass der Wandel, den wir seit geraumer Zeit beobachten, rasanter vonstatten geht als die natürlichen Veränderungen des Weltklimas, die es schon immer gegeben hat. Und, wie Schweizer Wissenschaftler unlängst nachgewiesen haben, betrifft die Erwärmung und ihre Folgen diesmal um die 98% aller Regionen der Erde. Das hat es so noch nicht gegeben. Dass dies allein menschengemacht ist, mag bezweifelt werden – es ändert nichts an der Tatsache. Was wir mehr denn je benötigen sind seriöse Untersuchungen und eine ernsthafte Abwägung, was getan werden muss, nicht wilde Schlagzeilen. Und schon gar keinen Populismus!
Auch der Nationalpark Schwarzwald kommt an diesem Thema nicht vorbei. In unserem Artikel „Biodiversität und Klimawandel“ gehen wir konkret darauf ein, wie mit Messstationen und Langzeitbeobachtung in einem der Natur überlassenen Lebensumfeld fundierte wissenschaftliche Erkenntnisse gewonnen werden. Unbestritten ist schon heute, dass Flora und Fauna sich verlagern und wärmeliebende Spezies sich vermehrt in höheren Gefilden ansiedeln. Eine derartige wissenschaftliche und glaubwürdige Beweisführung ist wichtig.
Ungeachtet der globalen Aufgabenstellung, zu deren Lösung der Nationalpark womöglich einen kleinen Teil beizusteuern vermag, ist das Großschutzgebiet auch mit ganz anderen Problemen konfrontiert: dem Erhalt und der Förderung seltener Arten beispielweise. Dies gilt vor allem für die sogenannte Managementzone, jenem Gebiet also, in dem die Natur nicht sich selbst überlassen wird. Dass auch der Freundeskreis hier Hand in Hand mit der Nationalpark-verwaltung agieren kann, zeigt, dass wir den Wandel vom Kampagnenverein zum Förderverein erfolgreich vollzogen haben. Der Aufgaben gibt es viele, so zum Beispiel im Rahmen von Pflegemaßnahmen der Auerhuhn-Lebensräume oder beim Zaunbau für die Beweidung der wichtigen Grinden. Wir werden für derartige Aktionen Gruppen von 10 bis 20 Personen zusammenstellen und so die Möglichkeit für die Freunde und Förderer des Nationalparks schaffen, direkte und nicht nur ideelle Hilfe leisten zu können. Damit wir diese Arbeit naturverträglich und fachgerecht durchführen können, werden wir durch den Nationalpark entsprechend vorbereitet.Wer Lust hat, Teil dieses Teams zu werden, kann sich unter der Mailadresse info@freundeskreis-nationalpark-schwarzwald.de gerne mit uns in Verbindung setzen.