Schön für Rotwild, Förster und Besucher: die neue Wildgehegehütte
Nach unserem Abstecher ins Nationalparkstüble von Familie Möhrle sind wir dann (kurz vor dem ersten Schnee) auf und raus ins Tonbachtal! Nationalpark Rangerin Heidrun Zeus hat uns hier die fast fertige, neue Gehegehütte am Rotwildgehege gezeigt. Die neue Hütte ist vor allem eines: viel viel größer als die alte. So können hier große Rundballen, Getreidemischungen oder auch Apfeltrester für ein ganzes Jahr bequem eingelagert werden. Und die Förster, die für das Füttern zuständig sind, müssen nicht mehr von Futterlager zu Futterlager kreuz und quer durchs Tonbachtal fahren, um die Raufen zu füllen. Das Rotwild hat zugleich mehr Platz – und steht geschützter. Und auch für die Besucher ist die neue Hütte ein Plus: denn der neue Zaun verläuft dann über eine längere Strecke direkt am Waldweg, beziehungsweise entlang eines ebenfalls neuen Fußweges. Die komplette Anlage wird nach der Schneeschmelze im Frühjahr fertig gestellt.
Aber wozu lange reden – schaut es euch mit uns zusammen einfach an:
Was sind das für Zeichen, mit denen Zimmerleute die Balken markieren?
Diese Markierungen heißen Abbundzeichen oder Bundzeichen. „Abbund“ heißt es, weil früher die Balken tatsächlich mit Weidenruten zusammen gebunden wurden. Das kann man bei den Pfahlbauten am Bodensee noch sehen. Seither bezeichnen Zimmerleute es als „abbinden“, wenn sie Balken und Holzverbindungen bearbeiten und zurechtsägen, sodass sie am Ende auf der Baustelle nur noch passgenau zusammen gesetzt werden müssen. Um da nicht durcheinander zu kommen, markieren sie jedes Bauteil mit Buchstaben, Ziffern, Symbolen oder Mustern. So können sie beim Aufrichten gleich sehen, welcher Balken wohin gehört. Eine Besonderheit bei der Kennzeichnung mit römischen Ziffern: die Zahl 4 wird nicht als „IV“, sondern als „IIII“ markiert, um Verwechslungen (mit „VI“) zu vermeiden. Ebenso wird die Zahl 9 als „VIIII“ statt als „IX“ markiert.