Die Radiomoderatoren Michael Wirbitzky und Sascha Zeus lieben die Natur. Ihr Lieblingsplatz im Nationalpark ist deshalb eigentlich – überall.
Schweigen. Totales Schweigen. Äußerst ungewöhnlich bei den beiden Radiomoderatoren Sascha Zeus und Michael Wirbitzky, deren Beruf die Schlagfertigkeit ist. Doch jetzt müssen beide mal eben kurz… oder länger… nachdenken. Dabei war die Frage doch einfach: „Was ist Ihr Lieblingsplatz im Nationalpark?“ Aber eben nicht einfach zu beantworten, wenn man, wie Zeus & Wirbitzky, die Natur schlicht und einfach liebt. Mehr so vollumfänglich. „Ich bin oft im Wald unterwegs – selbst wenn ich persönlich gar nicht wollte, ich habe halt eine naturbegeisterte Frau geheiratet“, fasst es Wirbitzky stellvertretend für seinen Freund Zeus zusammen, der da nur nicken kann. Und wenn man zu Fuß oder auf dem Pedelec oft in der Natur unterwegs ist, findet man einfach immer etwas, das einen genau in diesem einen Moment begeistert.
„Haben Sie schon mal unter freiem Himmel genächtigt?“, richtet Zeus eine Gegenfrage an die Interviewer – das sei einfach etwas, was man mal ausprobieren müsse, um die Natur zu spüren. „Einfach mal einen Tag und eine Nacht schauen, wie das so ist, wir sehnen uns doch alle nach dem Ursprünglichen“, begeistert sich Zeus, der das auch schon an solch weit entfernten Orten wie dem australischen Outback probiert hat. „Da spielen natürlich auch Ängste rein“, nickt Wirbitzky: „Das Wilde hat ja so seine Faszination, das ist ein wichtiges Element!“ Zeus: „Ja, und der Sound nachts ist einfach super!“ Großes Gelächter.
Aber dann fallen ihnen natürlich doch noch einige Dinge ein, die sie am Nationalpark besonders finden. Allen voran die menschliche Neigung, selbst noch die Wildheit der Natur irgendwie vorhersagen zu wollen, die sich hier im Nationalpark seit Januar letzten Jahres vom Menschen unbeeinflusst entwickeln darf. „Dazu, die Natur sich selbst zu überlassen, gehört nun mal auch, dass man mit dem Unerwarteten leben muss!“, beginnt Wirbitzky. Zeus: „Es wäre schon großartig, wenn Luchs, Wolf und Bär wiederkämen“, „ja, und autofrei wäre auch eine Idealvorstellung“ (Wirbitzky), „und natürlich eine tolle Beschilderung! Aber im Ernst: Ich glaube ja, dass uns die Natur noch alle überraschen wird!“, beschließt Zeus für sich. Wirbitzky ergänzt: „Es ist ganz einfach auch Wahnsinn, in welchen Dimensionen man hier denken muss“, denn schließlich, trumpft Zeus auf: „Der Wald lacht doch über ein Menschenleben!“
Einen aktuell noch unerfüllbaren Wunsch hätten beide – den Wunsch nach einer Zeitmaschine, mit der sie in 500 Jahren gerne nochmal im Nationalpark vorbeischauen wollen. Um zu sehen, ob sich die Natur menschen-wunschgemäß benommen hat. Oder ob sie mit einer ganz eigenen Variante ihrer Wildheit alle Vorhersagen über den Haufen geworfen hat. Und um dann genau in dem Moment und der Stimmung, wenn sie dort sind, wieder ganz neue Lieblingsplätze für sich zu entdecken.
(Fotos: Christopher Wünsche)