Natalie Beller fungiert als ein Bindeglied zwischen Nationalpark und Nationalparkregion. Partnerschaften bereichern. Das gilt auch für den Nationalpark Schwarzwald und die Nationalparkregion mit ihren 27 Gemeinden. Grundlage für eine einheitliche Strategie ist ein gemeinsames Tourismuskonzept – wie im Nationalparkgesetz verankert. Viele Maßnahmen sind bereits umgesetzt, viele Synergien werden genutzt. Ergebnis davon ist ein vielfältiges Angebot von Wellness bis Wildnis.
Nutzen vice versa
Seit Eröffnung des Nationalparks im Jahr 2014 war klar, dass der regionale Tourismus vom einzigen Nationalpark Baden-Württembergs profitieren würde. Es fehlte zunächst an einer einheitlichen Strategie. Das änderte sich mit Gründung der Nationalparkregion im Jahr 2015, die federführend die Entwicklung des gemeinsamen Tourismuskonzepts übernahm. Zunächst als Verein und ehrenamtlich organisiert, ist sie heute GmbH-geführt und zählt 27 Gemeinden bei 21 Gesellschaftern. „Anliegen und Vorstellungen aller Akteure unter einen Hut zu bekommen, war nicht immer leicht“, erinnert sich Natalie Beller, die den Nationalpark in einem der Gremien vertritt, „doch seit wir ins Handeln gekommen sind, läuft die Zusammenarbeit richtig gut und vertrauensvoll“, ergänzt die 40-Jährige. Eine gemeinsame Wanderkarte ist bereits aufgelegt und mit der Beschilderung von E-Bike-Strecken ein weiteres, übergeordnetes Projekt beschlossen. Beller: „Durch die Kombination aller regionalen Angebote ist die Auswahl an Freizeitmöglichkeiten und Events fast unbegrenzt.“ Allein der Nationalpark bietet mehr als 200 Veranstaltungen pro Jahr; geführte Sondertouren nicht mitgezählt.
Zur Person
Natalie Beller ist für die Zusammenarbeit des Nationalparks mit allen touristischen Akteuren zuständig, insbesondere mit der Nationalparkregion Schwarzwald GmbH. Ihr Sachbereich nennt sich Tourismus & Verkehr. Mobilität nimmt darin eine zentrale Rolle ein. Beller hat am Verkehrskonzept mitgearbeitet. Eine ihrer Hauptaufgaben ist es, gemeinsam mit der Nationalparkregion, den Kreisen, Verkehrsverbünden und dem Land dessen Umsetzung zu koordinieren. Aufgewachsen ist die 40- Jährige in Triberg. Sie hat Tourismusbetriebswirtschaft studiert und lange Zeit im kommunalen Tourismus gearbeitet – ist mit dessen Strukturen vertraut und gut vernetzt. Seit 2015 ist Beller im Nationalpark beschäftigt.
Entdecke die Möglichkeiten
Wem die Radstrecken im Nationalpark nicht genügen, findet Downhillspaß in Sasbachwalden oder bucht Genussradeln in der Rheinebene. Hobby-Ornithologen lauschen Vogelstimmen im Großschutzgebiet und abends einem Konzert in Baden-Baden. Familien bauen mit Rangern Nistplätze, observieren Honigbienen oder Dungkäfer und tauchen danach in die warmen Becken einer Therme. Selbst die Übernachtungsmöglichkeiten reichen vom Trekking-Camp über Weinfässer und Romantikhütten bis zum Sterne-Wellnesshotel. „Durch das vielfältige Angebot kann sich das Besucheraufkommen sehr gut verteilen“, freut sich Beller mit Blick auf den gewollt nachhaltigen Tourismus. Dieser wird durch Maßnahmen des Verkehrskonzepts unterstützt, das die Region gemeinsam mit dem Land konzipiert hat und dessen Umsetzung Beller nun gemeinsam mit den Akteuren koordiniert. Auf das Auto kann getrost verzichtet werden. Die Nationalparkregion ist per ÖPNV mit über 54 Bahn- und 454 Bushaltestellen bestens vernetzt. Im Nationalpark pendeln im Sommer tagsüber stündlich Regiobusse, und über Busse mit Skiboxen ab kommenden Winter werde aktuell nachgedacht, so Beller. Was im Tourismus justiert oder wo neu geplant werden muss, wird im Gremium der Nationalparkregion besprochen, das sich einmal pro Monat trifft.