Er ist der beste Kletterer der Marder-Familie und kann bis zu vier Meter weit springen. Der Baummarder lebt fast ausschließlich in Wäldern, vorzugsweise Mischwäldern, und kommt fast in ganz Europa, in Westsibirien sowie in der Türkei und in Teilen der angrenzenden Länder vor. Sein Fell ist meist dunkelbraun, kann aber auch kräftig kastanienbraun werden. Er wird bis zu 58 Zentimeter groß und hat einen bis zu 28 Zentimeter langen, buschigen Schwanz, mit dem er beim Klettern und Springen das Gleichgewicht hält.
Wie sein Name sagt, ist er ein ausgesprochener Baumbewohner und legt seine Nester vor allem in Baumhöhlen an, manchmal auch in verlassenen Greifvogelnestern oder Eichhörnchenkobeln. Jeder Marder beansprucht ein Revier für sich, das er mit einem Sekret aus Drüsen an seinem Hinterteil markiert. Kommt ein gleichgeschlechtlicher Artgenosse, verteidigt der Baummarder sein Revier mit Zähnen und Klauen. Die Territorien von Männchen und Weibchen können sich aber überlappen.
Der Baummarder ist ein Raubtier und ernährt sich von kleinen Säugetieren, Vögeln und Eiern, Reptilien, Fröschen, Schnecken oder Insekten und Aas. Als Allesfresser nimmt er im Spätsommer und Herbst auch Früchte, Beeren und Nüsse zu sich.
Im Hochsommer paart er sich, allerdings wird die Tragzeit durch eine verzögerte Keimentwicklung über den Winter hinaus verlängert, sodass die meist drei Jungen erst im April geboren werden. Acht Wochen lang werden sie im Nest gefüttert, dann erkunden sie die Umgebung und klettern herum. Mit zwölf bis 16 Wochen werden sie selbstständig, bleiben aber oft noch bis zum nächsten Frühling in der Nähe der Mutter.
Der Baummarder wird auch „Edelmarder“ genannt, denn sein Pelz war früher begehrt. Deshalb und weil es nicht überall gut strukturierte Waldflächen gibt, ist er in manchen Regionen selten geworden. Weil er aber so weit verbreitet ist, gehört er nicht zu den bedrohten Arten. Im Nationalpark Schwarzwald fühlt er sich jedenfalls wohl.
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