Die immergrüne Latsche hat viele Namen: Latschenkiefer, Legföhre, Bergföhre, Legkiefer, Krummholzkiefer oder Krüppelkiefer. Sie ist eine von drei Unterarten der Bergkiefer. Charakteristisch ist, dass sie strauchartig wächst und nicht wie andere Nadelbäume in die Höhe. Ihr Stamm liegt nämlich am Boden und ist kaum erkennbar. Ihre Seitenstämme und Äste wachsen in Bögen nach oben und bilden oft ein undurchdringliches Dickicht, das man Latschenfilz oder Latschenfeld nennt. Die Wuchshöhe beträgt meistens zwischen einem und drei Metern.
Ihre bis zu fünf Zentimeter langen Nadeln stehen paarweise an Kurztrieben und werden fünf bis zehn Jahre alt. Auf ein und derselben Latsche wachsen sowohl männliche als auch weibliche Blüten. Die männlichen sind ockergelb und schraubig um die Blütenachse angeordnet, die weiblichen sind zunächst dunkelrot und entwickeln sich zu ei- oder kegelförmigen, braun glänzenden Zapfen, die zu zweit oder dritt zusammenstehen.
Die Latsche ist äußerst robust, hält Schnee, Kälte und sogar Lawinen aus, die andere Bäume zerstören. Sie kommt vor allem in den Alpen, den Pyrenäen, im Erzgebirge, in den Karpaten, dem nördlichen Appenin und in den Balkangebirgen vor – und im Nationalpark Schwarzwald. Man findet sie in Höhenlagen von 1000 bis 2700 Metern. Sie besiedelt oft felsige, kalte oder sehr nasse Gebiete. Wo die Bedingungen weniger hart sind, wird die Latschenkiefer von anspruchsvolleren Baumarten, zum Beispiel der Rotbuche, zurückgedrängt.
Viele Menschen pflanzen sie auch als Ziergehölz in den Garten, wo sie unter der Obhut der Gartenfreunde keiner Konkurrenz von anderen Bäumen ausgesetzt ist.
(Fotos: Jörg Klüber/Nationalpark Schwarzwald)