Die Moosbeere ist im Nationalpark ein typischer Grindenbewohner. Sie zählt zu den Heidekrautgewächsen und ist ein Vertreter der Heidelbeere. Der wissenschaftliche Name Oxycoccos im zweiten Teil von Artnamen leitet sich vom griechischen oxys für sauer, scharf und kokkos für Beere ab. Damit ist schon klar: Die Beeren schmecken eher sauer.
Die Gewöhnliche Moosbeere ist ein immergrüner, fadenförmig niederliegend wachsender Zwergstrauch und wächst bevorzugt auf Moosböden. Die Früchte sind gelbrot bis rot, teilweise gesprenkelt und reifen ab August. Die Pflanze selbst blüht von Mai bis August.
Die Verbreitung der Moosbeere reicht von Skandinavien über das Baltikum bis nach Nordrussland. Auch in Japan und Nordamerika kommt sie häufig vor. In den Alpen gedeiht sie bis auf Meereshöhen von 1500 Metern.
Die Moosbeere ist essbar. Die Beeren sind reich an Vitamin C, Mineralstoffen, Pektin, organischen Säuren (vor allem Zitronensäure, Benzoesäure und Chlorogensäure) und Zucker. Ihre Standorte liegen überwiegend in Naturschutzgebieten, daher ist das Sammeln der Früchte im Nationalpark Schwarzwald nicht möglich. Ihre roten Beeren haben einen leicht bitteren Geschmack, der etwa dem von Preiselbeeren ähnelt. Deshalb werden auch Moosbeeren meist bei Wildschwein-, Hirsch- oder Rehbraten verwendet.
Verarbeitet werden Moosbeeren zu Konfitüre, Trockenobst, Tee und Saft. Weiterhin finden die Früchte in Backwaren, Likören, Vitaminpräparaten und Cremes Verwendung. Regional werden sie zu Eierkuchen und Quarkgerichten gereicht. Für Moosbeeren werden Beerensammlern in den baltischen EU-Mitgliedstaaten die mit Abstand höchsten Preise für wild wachsende Beeren gezahlt. Die Reife- und Erntezeit der Früchte liegt im Zeitraum September bis Oktober.
Die Pflanze ist eine Halblichtpflanze, das heißt, sie wächst bei vollem Licht, erträgt aber auch ein bisschen Schatten. Sie fühlt sich wohl auf nassen und ausgesprochen stickstoffarmen, meist sauren bis mäßig sauren Böden. Die Moosbeere ist ein so genannter Wintersteher. Oft kommen die Früchte erst nach dem Abschmelzen des Schnees wieder zum Vorschein und können erst dann verbreitet werden.
(Foto: Keith Keller/Wikipedia)