„Wie gleichgültig geht die Natur über unsere Leistung hinweg“

Der blau-weiß schimmernde Klotz, der gemächlich vorbeidümpelt, hat die Größe eines Mehrfamilienhauses. Und das ist nur die Spitze des Eisbergs, denn haben wir nicht gelernt, dass sechs Siebtel davon gar nicht zu sehen sind? Es ist kolossal. Und scheinbar nimmer endend. Natürlich haben wir uns vorbereitet, haben uns eingelesen, haben Bilder gegoogelt, doch die Realität übersteigt die größten Erwartungen. Südlich des 66. Breitengrades, dem als Polarkreis eine besondere Bedeutung beigemessen wird, hat die Welt ein anderes Gesicht. Es sind nicht nur die gewaltigen Eisberge, die Treibeisfelder, die zum Teil mehrere hundert Meter dicken Abbruchkanten der Festlandgletscher, die vordergründig auf den Betrachter wirken, es ist eine auch beklommen machende Widersprüchlichkeit zwischen absoluter Naturgewalt und fragiler Zerbrechlichkeit.